Ich weiss nicht, ob es das auch schon bei Euch gibt.
Im örtlichen LID* gibt es seit ein paar Monaten die sogenannte "Rettertüte" zu kaufen. Inhaltlich komplett unterschiedlich. Einzig - es handelt sich um Waren die nicht mehr für den regulären Preis verkauft werden können. Die Kilozahl bewegt sich ca. zwischen 3-4,5 Kilo laut des gelben Riesen - das Ganze für 3 €/Stück.
Für die Tafeln bleibt ebenfalls noch genug an Ware übrig. Aber man will mit dieser Tüte Anreize schaffen.
8 dieser Tüten sind bisher hier im Haushalt gelandet. 2 der Tüten waren "lala" - wobei man reinschauen kann, sieht aber nie den ganzen Inhalt. 6 der Tüten waren klasse. So auch die letzte.
Es gab jetzt schon einmal Ravioli (auch runtergesetzt im Kühlregal) mit Kürbis und Mascarpone. Dazu habe ich einen Teil des Spinats noch als Sauce verwendet.
Heute gibt es den Rosenkohl mit Chili und Honig im Backofen. Den Rest Spinat gebe ich kurz vor Schluss drauf. Ebenso ein wenig Käse. Das Obst ißt sich weg wie nix. Aus den Champignons wird entweder eine Sauce oder ein Burger. Gurken und Tomate werden zu Salat verarbeitet.
Ich kaufe sehr viel reduzierte Sachen weil das den Geldbeutel spart und ich finde dass wir auch hier die No-Waste-Geschichte vorantreiben können.
Als junges Mädchen bin ich damit aufgewachsen dass von einem Tier alles verwendet wurde. Heutzutage nennt sich das neu erfundene Rad "From Nose to Tail"...
Es wurde nix weggeschmissen, bzw. so wenig wie möglich. Und man hat aus dem was da war etwas gekocht. Und ja, es gab eben auch nur einmal die Woche Fleisch - wenn überhaupt.
Wir verschwenden zu viel Lebensmittel. Und man mag mir verzeihen - die hippe Generation ist meist gar nicht in der Lage ohne Hello Fre**, den gutsortierten Supermarkt wo immer alles zu erhalten ist, sich mal Gedanken zu machen "Was habe ich da und was könnte ich kochen?"
Als ich vor ein paar Jahren eine schwere OP hatte habe ich mir per Kurier Lebensmittel heimbringen lassen. Ich hatte keine Möglichkeit auszusuchen und musste nehmen was da ist. Nebenbei bemerkt bin ich da auf einige wirklich interessante Webshops gestoßen die ein riesiges Sortiment anbieten.
Es wurde in dieser Zeit gekocht was weg musste. Und MHD heisst nicht "Ist schlecht weil abgelaufen."
Ich habe mich auf meine sensorischen Fähigkeiten verlassen. Riechen und schmecken. Und ja, wenn die Milch schlecht ist, kann man sie dennoch für eine Sauce verwenden oder im Kuchen verwurschteln (Bis auf H-Milch. Die schmeckt wirklich örgs.)
Wie ist das bei Euch? Kauft Ihr reduzierte Ware?
Verlasst Ihr Euch auf Geruch und Geschmack wenn Ihr den Kühlschrank durchforstet?
Oder kauft Ihr frisch und nur soviel, dass es direkt verbraucht wird und Ihr Euch um MHD keine Sorgen macht?
Hallo Su!
Wir kaufen immer so viel, wie wir gerade brauchen, deshalb wird bei uns auch nichts schlecht. Auch abgelaufene Ware hält sich noch, denn es heißt ja Mindesthaltbar und ist kein Wegwerfdatum!
Ich finde es auch übrigens schrecklich, dass es alles immer geben muss, egal woher es kommt. Ich muss schließlich keine Himbeeren oder Blaubeeren im Winter haben. Es sei denn es ist TK-Ware und da schaue nach, ob sie wenn möglich regional ist.
Rettertüten habe ich noch nicht gesehen, aber es gibt in Kiel einen Laden, der Ware aus 2. oder 3. Wahl verkauft. Alles noch essbare Ware!!!
Liebe Grüße
Anne
vom 18.10.2022, 16.56