"Und der Rabe rührt sich nimmer,
sitzt noch immer, sitzt noch immer
Auf der blassen Pallasbüste,
die er sich zum Thron erkor.
Seine Augen träumen trunken
wie Dämonen traumversunken;
Mir zu Füßen hingesunken
droht sein Schatten tot empor.
Hebt aus Schatten meine Seele
je sich wieder frei empor? –
Nimmermehr – oh, nie du Tor!"
Edgar Allan Poe - The Raven
Raben sind hochsoziale Tiere und bevölkern mit einer grossen Kolonie hier den Wald in der Nähe unseres Wildparks. Dort gibt es kostenloses Fastfood in den Wildgehegen. Warum also eine Futterquelle ignorieren?
Wenn die Raben aber Junge haben, dann merkt man, wie familiär sie sind. Sie bleiben mit ihrem Partner zusammen, meiden die Kolonie und kümmern sich um ihre Brut. So durfte ich heute mein Lieblingsrabenpaar bei der Fütterung ihres Jungen beobachten. Die Rabeneltern kenne ich schon länger und heute wurde mir sozusagen Junior vorgestellt.
Er ist fast so gross wie seine Eltern und hat sie wirklich tierisch um Futter angebettelt. Leider kam ich nicht näher ran. Sie sind dann immer wieder zurück gehüpft. Aber die Hundeleckerlies haben sie nicht verschmäht.
Eigentlich schade dass diese schönen Tiere so einen schlechten Ruf haben. Auch bei uns im Wald bei all den Damen die sich durch diese Vögel gestört fühlen. Ich laufe mitten durch die Rabenmeute hindurch. Ich werde weder angekackt noch hackt man mir auf dem Kopf herum wie man es mir erzählt hat. Ich glaube einfach, dass auch diese Tiere wissen, wer es gut mit ihnen meint.
Übrigens hat sich jemand im Wald erbarmt und hat Wasserstellen für die Vögel aufgestellt. Zwar haben wir 3 kleine Weiher in der Nähe, aber wenn der Piepmatz schwach ist kommt er da eben nicht mehr hin.
Liebe Susanna,
irgendwie gehören sie auch nicht zu meinen Lieblingsvögeln, aber ich rege mich auch nicht über sie auf.
Liebe Grüße
Jutta
vom 19.06.2022, 18.37